Sonntag, 8. Oktober 2017
Mehlig
Es gibt Kartoffeln, die als mehlig gelten und als festkochend.
So ganz kapiere ich den Unterschied nicht.
Kartoffelmehl, selbst aufgelöst in Wasser und mehlige Kartoffeln sind ein himmelweiter Unterschied.
Alleine das Mundgefühl von Kartoffelmehl.
Unbeschreiblich. Und nicht im positiven Sinn.
Dagegen sind Kartoffeln einfach Kartoffeln.
Punkt.
Passen gut zu verschiedenen Fleischsorten und treiben den Zucker nicht so hoch, wie Nudeln.

Ich mag Kartoffeln auch eindeutig lieber als Polenta.
Das hat so einen komischen Nachgeschmack und erinnert mich an früher, als ich eine möblierte Wohnung übernahm, kein Geld hatte und versuchte, Polenta ohne Kocherfahrung zuzubereiten.
Furchtbar.
Damals.
Ist auch heute noch hängengeblieben, diese Negativerfahrung.

Lag vielleicht auch daran, dass die Polenta zwei oder drei Jahre abgelaufen war, aber was soll an trockenem Pulver schon ablaufen, solange sich keine Viecher drin einnisten.
War nicht der Fall, das Ergebnis war schrecklich und seitdem warte ich auf eine Einladung zu köstlichen Polentagerichten, fachgerecht und äußerst schmackhaft zubereitet.
Die Mexikaner essen es ja auch und dort gilt es fast als Grundnahrungsmittel, also muss doch etwas dran sein.
Also.
Ich warte.
Auf die Einladung.

Oder zumindest auf zahlreiche selbst probierte Rezepte.

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Polenta Pasticciata
Zutaten für 6 Personen:
350 g Rinderhackfleisch
150 g Kalbsbrät (ich nehme statt dessen nochmal 150 Hack)
100 g frisch geriebener Parmesan
250 g Maisgrieß
1 Zwiebel
2 EL Tomatenmark
100 g Butter
Salz, Pfeffer aus der Mühle

In einem schweren Topf (am besten Gusseiesn oder Kupfer, aber Edelstahl geht auch) gut 1 L Salzwasser aufkochen. Nach und nach 250 g Maisgrieß einrieseln lassen, daei ständig mit einem langen schmalen Holzlöffel rühren. Wassertemperatur immer über dem Siedpunkt halten, damit sich keine Klümpchen bilden.

Nun die Temperatur verringern, Polenta 30 Minuten köcheln lassen, so oft wie möglich kräftig rühren. Dabei bioldet sich ein Kruste im Topf und der Maisbrei beginnt, sich vom Topfboden und der Wandung zu lösen. Wird der Brei zum Rühren zu fest, löffelweise kochendes Wasser nachgießen, ist er zu weich, noch etwas Maisgrieß unterrühren. Ferigen Maisbrei auf ein großes Holzbrett oder auf ein mit Grieß bestreutes Tuch stürzen, etwa 5 cm hoch glatt streichen und auskühlen lassen.

Eine Zwiebel fein hacken. In einer Pfanne 2 EL Butter erhitzen, Zwiebel glasig dünsten. In kleinen Portionen Rinderhack (und eventuell Kalbsbrät) einrühren und krümelig braten. Salzen und pfeffern, 2 EL Tomatenmark und 2 EL Wasser einrühren. 5 Minuten köcheln. BAckofen auf 150 Grad vorheizen.

Restliche Butter schmelzen. Eine große feuerfest Form mit 2 El geschmolzener Butter ausstreichen. Den abgekühlten und fest gewordenen Maisbrei in 1 cm breite Scheiben schneiden. (Mit Zwirnsfaden oder scharfem Messer)

Eine Schicht Polentascheiben in die gefettete Form legen. Mit etwas zerlassener Butter beträufeln, einige Esslöffel frisch geriebenen Parmesan aufstreuen, mit Hackfleischragout bedecken (2-3 EL Parmesan beiseite nehmen, erst beim Servieren aufstreuen).
Wieder eine Lage Polentascheiben einschichten, mit flüssiger Butter beträufeln, Parmesan aufstreuen, Hackfleisch hineingeben. Auf diese Weise alle Zutaten aufbrauchen, mit Polenta abschließen, restliche Butter aufstreichen.

Im vorgeheizten Backofen (Gas: Stufe 1) etwa 30 Minuten garen. Restlichen Parmesan aufstreuen und den Polentaauflauf sehr heiß in der Form servieren.

Dazu am besten einen knackigen gemischten Salat mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Balsamico machen.

Aus dem Piemont, Norditalien. Mega lecker. Schon oft hergestellt. Liebt die ganze Familie.

Manchmal bekommt man fertig gegarte Polenta auch im Kühlregal, spart man sich die Sauerei. Und lecker ist das Rezept auch mit in Scheiben geschnittenen Kartoffel-Knödeln halb und halb, die gibt es ja auch im Kochbeutel.
Guten Appetit!

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Klingt ...
... nach viel Arbeit.
Da wäre mir die Einladung lieber gewesen.

Vielleicht bin ich neugierig genug, das tatsächlich mal auszuprobieren.

Vielen Dank für die Arbeit des einstellens.

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