Dienstag, 10. Oktober 2017
Hobby
Eines meiner Lieblingshobbys ist es, auf Riesenopenairveranstaltungen mit deutschem Schlager zu fahren.
Auch wenn die Eintrittspreise bei weitem mein Interesse überwiegen, lasse ich es mir nicht nehmen, dort aufzukreuzen.
Schließlich kostet jedes echte Hobby auch Geld.
Und meist nicht zu wenig.
Spät Abends, wenn die Rentnerblasen voll und das Getümmel zu groß für die Security ist, um überblickt zu werden, wandere ich an den Dixie-Klos entlang und schmeiße sie alle um.
Es folgt immer eine Riesenaufregung auf die Riesensauerei und ich denke mir befriedigt "Wer solche Scheiße hört, kann auch darin baden."

Nur bei den Konzerten von Andrea Berg und Helene Fischer mach ich eine Ausnahme.
Die sind nämlich echt voll gut und haben die geilsten Kostüme.
Man braucht ja was fürs Auge.

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Verlorene Unschuld
Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit ungefähr zwölf Jahren.
Mein Großvater besuchte mit mir das Straubinger Gäubodenfest und wollte sich im Bierzelt die Limo sparen, wie hatten ja nicht viel Geld, auch wenn ich das damals nicht wusste, ahnte, nachvollziehen konnte.

So ließ er mich immer an seinem Bier mitnippen und anfangs war es auch nur ein Nippen, so bitter wie mir das Bier schmeckte, aber mit der Zeit änderte sich der Geschmack zum positiven und ich nahm immer größere Schlucke.
Mein Großvater merkte dies irgendwann und wollte mich doch zu einer Limonade überreden, aber ich nahm ihm den Maßkrug weg und schlussendlich tranken wir um die Wette.

Nachdem Opa unter dem Tisch eingeschlafen war, wankte ich zur Achterbahn, die ich mit Schwung erstürmte.
Durch Drängeln und Schubsen und lauthalses Krakeelen eroberte ich mir einen Platz in der ersten Reihe und die Fahrt ging los.

Leider tat dieses Auf und Ab meinem Magen gar nicht gut und so reiherte ich, indem ich aufstand und mich umdrehte, die nächsten neun von zwölf Reihen voll.
Gut verteilt durch den Fahrtwind und in der ganzen Stadt hörbar würgend, setzte dadurch eine Kettenreaktion ein, in der schließlich alle Fahrgäste, außer mir in der ersten Reihe, besudelt waren.
Schnell machte ich mich bei Fahrtende aus dem Staub, zurück ins Bierzelt und zu meinem noch immer schlafenden Großvater.
Ich rollte mich auf seinem Bauch bequem zusammen und gemeinsam schliefen wir unseren Rausch aus.

Es wurde zwar nach mir gesucht, schlussendlich gefahndet, aber damals gab es weder Schleierfahndung, noch Kameras an jedem Laternenmast.
Die Zeitungen berichteten noch Tage später über dieses Attentat und daraufhin wurden Alkoholkontrollen durch die Polizei eingeführt und die dementsprechenden Gesetze deutlich verschärft, Alkoholkonsum führte zum Fahrverbot.

Seitdem weiß ich, wie sich Erbrecher fühlen.

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