Freitag, 27. Oktober 2017
Genuss
Letztens war ich im Eiscafé Roma, das aber seltsamerweise Sintis gehörte.
Warum die diese Namenswahl favorisierten, konnten oder wollten sie mir auch nicht erklären, aber der Bananensplit war gut.
Natürlich produzierten sie ihr Eis nicht selbst, sondern klauten dieses von allen möglichen Lieferfahrzeugen mit Tiefkühlkost zusammen.
Somit schmeckte ihr Eis bei jedem Besuch anders und dies sorgte für angenehme Abwechslung.
Sie legten schon wert auf dieses Klischee des ruhelosen, trickreichen, betrügerischen Hallodris, das Zigeuner nun mal haben, egal ob der Ausdruck Zigeuner noch zum guten Ton gehört, oder als politisch unkorrekte und diskriminierende Ausdrucksform eingestuft wird.

Mir persönlich waren die Sintis immer näher, als Roma, vielleicht auch, weil diese vor der Europäisierung Europas deutlich breiter in der Bevölkerungsschicht Deutschlands anzutreffen waren.
Ich habe da ein paar nette Kindheitserinnerungen und auch als Erwachsener vereinzelte Erlebnisse.
Leider wollte mich nie eine dieser heißblütigen Frauen heiraten, oder auch nur lieben und so blieb mir nichts anderes übrig, als den Liedern vom Zigeunerjungen und Zigeunerwagen und Zigeunerleben zu lauschen und mir einzubilden, ich wäre Arpad der Zigeuner.
Wenigstens war ich Jahrelang Handlungsreisender und somit immer auf Achse, wenn auch ohne Pferd und Planwohnwagen.

Teppiche reparieren heute ja eher Inder und Pakistani und Iraner (neualt Perser) genannt und Kesselflicker gibt es gar nicht mehr, dafür rauchen sie und teilen sich die Anfangsbuchstaben mit der Zigarette, die wohl ihnen zu Ehren so genannt wurde, schließlich mussten Zigeuner in den dreißiger - vierziger Jahren gerettet werden, auch wenn heute kaum noch jemand darüber spricht.

Ein Hoch auf die Vielfalt der Kulturen und dass die AfD plötzlich auf demokratische Grundrechte pocht.

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