Mittwoch, 12. September 2018
Nachdenklich
Nachdenklich wie ich nun mal bin, denke ich viel und heftig und ergebnisunorientiert nach.
Es kommt also nix raus bei der ganzen Nachdenkerei, aber ich fühle mich als nützliches Teil der Gesellschaft, auch wenn mir niemand zuhört oder zudenkt oder mitdenkt oder mitbestimmt.

Mir genügt es, mich wichtig zu fühlen und ich glaube, Merkel & Co. geht es ähnlich.
Fühlen die sich wichtig, oder sind sie es sogar?
Irgendwie kommen bei mir da Zweifel auf, auch wenn ich diese, wie meinen sonstigen Lebensstil, nicht begründen kann (und brauche).
Mit Co. meine ich alle Politiker, denn Merkel gilt ja als die Mitte und die schließt ja links und rechts und oben und unten mit ein.

Bestes Beispiel momentan für mich ist die Bauernfeind.
Da gibt es ein neues Bündnis, namens "Aufbruch" oder "Ausbruch" oder "nächste Ausfahrt Brooklyn" oder so ähnlich und die wollten am 04. September groß durchstarten.
Ich hab mich sofort dort angemeldet, denn ich steh auf dominante Frauen, solange sie nicht auf mir stehen (oder sitzen) und die Sägebrecht, oder Wagenknecht, oder doch Bauernfeind, oder wie die heißt ist für mich ein Paradebeispiel in dieser Hinsicht, wenn ihr Männergeschmack nicht so elendiglich schlecht wäre.
Aber was solls, wer ist schon perfekt.
Ich sicherlich nicht.

Und seitdem?
Nix mehr.
Kurze Mitteilung in den Fernsehnachrichten, zumindest beim ZDF (andere Sender verstehe ich nicht mehr, die Zweiten reden so schön klar und deutlich, nicht unbedingt verständlich, alleine was deren komische Eigenwerbung angeht).
Trotzdem, unabhängig davon, kein rappeln im Karton und kein zappeln im Äther.
Einfach nur stille Nacht und stille Post und Schweigen der Lämmer im Walde.

Schade eigentlich.
Vielleicht hab ich zu viel erwartet, oder mich zu wenig informiert, oder es ist die Ruhe vor dem Sturm.
Aber in meinem Alter ist Ruhe trügerisch und somit meine Geduld zeitlich stark begrenzt.

Sicherlich wird jedoch bald wieder jemand zum Aufbruch oder Umbruch oder Zahngolddirektkauf aufrufen und dann werde ich wieder an vorderster Front im dabeisein angemeldet bleiben, ohne selbst etwas dafür tun müssen zu wollen können dürfen.

Hauptsache wir sind eine Demokratie und wir könnten wenn wir wollten unbedingt immer alles erreichen.
Es könnte nur ein bisschen dauern können.
Auch noch länger.

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bei der wagenknecht komme ich nicht ins nachdenken. die und ihre sammlungsbewegung sind für mich indiskutabel. und die linke wäre für mich frühestens ab dem zeitpunkt wieder wählbar, ab dem sie sich von leuten von wagenknecht und dehm getrennt hat. wer am rechten rand nach wählerstimmen fischt gehört aus einer partei, die sich die linke nennt, ausgeschlossen.

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Wirkt verzweifelt, die Frau Wagenknecht.
Vielleicht ist "Aufstehen" auch das falsche Stichwort. "Dickfellig sitzen bleiben" würde vielleicht viel besser klingen. Hört sich natürlich nicht nach sozialistischer Aufbruch-Bewegung im Sinne Rosa Luxemburgs an, kommt den Bedürfnissen des gemeinen Präkariats und Kleinstbürgertums aber erheblich entgegen. Man kann sich auch als Besucher im Bundestag anmelden und stumpf auf irgend einer Treppe sitzen und sagen, dass man erst weg geht, wenn die soziale Schere sich wieder schließt oder so. Bringt zwar auch nichts, ist aber viel gemütlicher als aufstehen, da denkt man ja gleich an Wecker klingeln, Alltagstrott, körperliche Anstrengung, igittigitt!

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Ich bin neugierig, was da noch so kommt.

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