Donnerstag, 18. Oktober 2018
Philosophenphysiognomie
Letztens las ich von einem Taxifahrer mit Migrationshintergrund aus Marokko.
Der beschwerte sich darüber, dass zu viele Ausländer und Flüchtlinge ins Land kämen und er deswegen darüber nachdenke, nach Schweden auszuwandern.

Ist das Globalisierung?
Landflucht?
Vaterlandsverräter?
Glaubenskrise?

Auffällig für mich ist, dass das reiche Saudi-Arabien, die Vereinigten arabischen Emirate, Iran und wie sonst die reichen Ölförderer und -profiteure national heißen mögen, lieber ihr Geld in Aufrüstung von Waffen stecken, als in soziale Projekte, um ihre Glaubensgenossen zu unterstützen.
Nur das Warum kapiere ich nicht so wirklich.

Jordanien, als verhältnismäßig kleines und "armes" Land tut da deutlich mehr.
Auch zur Deeskalation mit Israel, obwohl es dabei noch einige Schwachstellen gibt, beispielsweise mit der Integration geflüchteter Palästinenser, wird doch mehr getan, als in den meisten anderen umliegenden und betroffenen Ländern.

Und unsere Dumpfbacken und Blödmänner?
Wollen die integrierten Taxifahrenden Marokkaner, asiatischen Studenten und am besten noch alle sonstigen nichtdeutschen Europäer mitrausschmeißen, aus einem Land, das auf Export und Internationalität angewiesen ist.

Unabhängig davon, hörte ich von einer Psychotherapeutin aus meinem Bekanntenkreis, dass außer ihrer Tochter, vergleichsweise viele deutsche Studenten zum Arzt-, Psychologen-, Gesundheitsstudium nach Österreich gingen, da dort das Aufnahmeprocedere deutlich einfacher ist, als bei uns daheim.

Österreich also heim ins Reich holen?
Deutsche, als dortige Ausländer sofort ausweisen?
Grenzen dicht?

Heute sah ich im Fernsehen einen Bericht, in dem die Arbeiterwohlfahrt einen Kindergarten auf Mallorca eröffnete.
Sie will die dortig Erzieher Lernenden damit dann mittelfristig nach Deutschland "locken", um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Andererseits zahlen sie ihre Leute in Deutschland deutlich unter Tarif der kommunalen Kindergärten.
Ist das richtig?


Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein, heißt es.

Aber wer ist wie dicht und was ist richtig?

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Sie will die dortig Erzieher Lernenden damit dann mittelfristig nach Deutschland "locken", um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Andererseits zahlen sie ihre Leute in Deutschland deutlich unter Tarif der kommunalen Kindergärten.


Da haben Sie einen ganz zentralen inneren Widerspruch der derzeitigen Debatte angesprochen. Ich las dieser Tage von einer Untersuchung des gewerkschaftsnahen Forschunginstituts WSI zum Fachkräftemangel. Fazit: Abgesehen von ein paar technischen Berufen mit Bewerbermangel ist der sogenannte Fachkäftemangel ein Phantom. In der Erziehung, in der Pflege und in anderen Bereichen mangele es letztlich nicht an potenziellen Bewerbern, sondern nur an der Bereitschaft der Arbeitgeber, angemessene Gehälter zu zahlen. Da kommen den Arbeitgebern die Migranten gerade recht, um das Lohnniveau niedrig zu halten oder noch weiter zu drücken.

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Stille Post?
*lol*
Wie schnell aus Norwegen doch Schweden werden kann.
Ich wusste auch nicht mehr, WO ich den Bericht las.
Jetzt weiß ichs wieder.

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Bist du Pan-Skandinavier? Ich verwechsle das auch immer. Nur Finnland nicht. Wahrscheinlich wegen Aki Kaurismäki. Gut, dass ich nicht mehr vorhabe Informatiker zu werden, wo doch der Fachkräftemangel nur ein Phantom ist. Obwohl in dem Bereich streiten sich die Geister. Im Netz habe ich was Fachinformatiker angeht Gegensätzliches gehört, mein Nachbar, der als Informatiker arbeitet (allerdings ohne formale Berufsausbildung), sagt seine Firma würde händeringend suchen und ihn trotz ohne Berufsausbildung und ohne Englischkenntnisse sofort genommen.

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Nö,
skan di navier xaidoo, wenn ich einen Scanner hätte.
Musikinstrumente spiele ich weder Pan, noch sonstirgendwas.

https://www.youtube.com/watch?v=Qn97-lbL4R0

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@dreadpan:
Wie gesagt, in diversen technischen Berufen gibt es den Fachkräftemangel tatsächlich, das stellt auch diese Studie des WSI nicht in Abrede. Je spezieller die Anforderungen, desto schwieriger, eine Stelle zu besetzen, das leuchtet völlig ein. Aber in der Erziehung und in der Pflege wäre der Mangel schnell behoben, wenn die Entlohnung stimmen würde.

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Vor allem, verdienen die auch eine bessere Bezahlung.
Soziale Berufe sind deutlich unterbezahlt und können garnicht zu hoch eingeschätzt werden.

Sind sicherlich wichtiger als überbezahlte Manager.

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