Freitag, 29. September 2017
Knurren ohne Murren
al bern, 17:28h
Meine Frau, die ja nicht die beste Ehefrau von allen ist, da diesen Titel ja schon die Ehefrau von Ephraim Kishon für sich beansprucht, sie ist halt die Einzige, die mich behalten hat, meinte, ich soll sie gefälligst mal wieder zum Essen ausführen.
Das wäre das Mindeste, wenn ich schon unser Privatleben so detailliert hier breittrete, dass mich wildfremde andere Frauen anschreiben, ob meine Hinterbliebene überhaupt weiß, was ich hier veranstalte.
Also zog ich schweren Herzens meinen einzigen und schwarzen Anzug an und führte sie aus.
Dieser Anzug hat eine besondere Geschichte, denn er sollte eigentlich meinen Großvater zum letzten Geleit begleiten und ich erstritt ihn vom Beerdigungsunternehmer spätabends, denn dem Anzug war es vielleicht egal, ob er mit dem Großvater verschüttet wurde, aber mir nicht.
Nachdem der Sarg also am Vorabend der Beerdigung nochmal geöffnet worden war, nahm ich auch gleich Hemd, Krawatte, Schuhe und Unterwäsche in Beschlag, denn jetzt war es doch sowieso schon gleichgültig, was der Beerdigungsunternehmer von mir dachte und mein Opa kam so zurück, wie einst aufs Erdenrund, nämlich nackt, auch wenn sicherlich nicht mehr so unschuldig und unberührt.
Ich war an besagtem Abend alleine bei ihm, also weiß selbst meine Göttlichste nichts davon, sie wunderte sich damals nur, woher ich zur Beerdigung plötzlich einen solch wunderschönen und fast passenden Anzug her hatte, inclusive Schuhe, passendem Hemd und Krawatte.
Nun mein Schatz, jetzt weißt Du's.
Ich bin ja sonst mehr so der (ganz leicht und dezent, finde ich) übergewichtige Sportlertyp, der Boxer im Trainingsanzug, aber was mein Großvater mir an Größe voraus hatte, hatte ich in der Breite und so glich sich das irgendwie einigermaßen aus.
Also für meine Begriffe.
Der Anzug passt!
Schluss, Aus, Ende der Diskussion.
Zurück zum Essen.
Ich nahm ihr gegenüber Platz, nachdem ich ihren Stuhl zurechtgerückt hatte, schließlich hat man als Anzugträger ja auch eine Verantwortung gegenüber seiner Außenwirkung, was mir sonst absolut gleichgültig ist und wollte gerade die Speisekarte aufschlagen, als Sie meinte, was ich hier vorhabe.
"Na, Essen", war meine Antwort, doch sie machte mir schnell klar, dass ich zwar sie ausführe und die Rechnung bezahlen darf, weil sie nicht gerne alleine speist, aber sie keine Lust hätte, mir bei meinen Schlingversuchen zuzusehen, sie wolle einen kultivierten Abend verbringen.
Nun, dann hab ich ihr halt beim "Dinieren" zugesehen, sie ist ja eine Tochter aus höheren, besseren Kreisen, was immer das auch heißen mag, trotzdem musste sie sich mein Magenknurren anhören.
Sonst knurren wir uns auch öfter an, also war es wahrscheinlich gar nicht so viel anders, für sie.
Zu Hause gab es meine übliche Maggi-5-Minuten-Terrine, Kartoffelbrei mit Croutons und Röstzwiebeln, also echt lecker und die haben ja auch sooo eine große Auswahl bei Maggi und billiger als jedwedes Lokal ist es auch.
Ich habe an diesem Abend also echt was gespart.
Vielleicht sollte ich das Geld in einen neuen Anzug stecken?
Das wäre das Mindeste, wenn ich schon unser Privatleben so detailliert hier breittrete, dass mich wildfremde andere Frauen anschreiben, ob meine Hinterbliebene überhaupt weiß, was ich hier veranstalte.
Also zog ich schweren Herzens meinen einzigen und schwarzen Anzug an und führte sie aus.
Dieser Anzug hat eine besondere Geschichte, denn er sollte eigentlich meinen Großvater zum letzten Geleit begleiten und ich erstritt ihn vom Beerdigungsunternehmer spätabends, denn dem Anzug war es vielleicht egal, ob er mit dem Großvater verschüttet wurde, aber mir nicht.
Nachdem der Sarg also am Vorabend der Beerdigung nochmal geöffnet worden war, nahm ich auch gleich Hemd, Krawatte, Schuhe und Unterwäsche in Beschlag, denn jetzt war es doch sowieso schon gleichgültig, was der Beerdigungsunternehmer von mir dachte und mein Opa kam so zurück, wie einst aufs Erdenrund, nämlich nackt, auch wenn sicherlich nicht mehr so unschuldig und unberührt.
Ich war an besagtem Abend alleine bei ihm, also weiß selbst meine Göttlichste nichts davon, sie wunderte sich damals nur, woher ich zur Beerdigung plötzlich einen solch wunderschönen und fast passenden Anzug her hatte, inclusive Schuhe, passendem Hemd und Krawatte.
Nun mein Schatz, jetzt weißt Du's.
Ich bin ja sonst mehr so der (ganz leicht und dezent, finde ich) übergewichtige Sportlertyp, der Boxer im Trainingsanzug, aber was mein Großvater mir an Größe voraus hatte, hatte ich in der Breite und so glich sich das irgendwie einigermaßen aus.
Also für meine Begriffe.
Der Anzug passt!
Schluss, Aus, Ende der Diskussion.
Zurück zum Essen.
Ich nahm ihr gegenüber Platz, nachdem ich ihren Stuhl zurechtgerückt hatte, schließlich hat man als Anzugträger ja auch eine Verantwortung gegenüber seiner Außenwirkung, was mir sonst absolut gleichgültig ist und wollte gerade die Speisekarte aufschlagen, als Sie meinte, was ich hier vorhabe.
"Na, Essen", war meine Antwort, doch sie machte mir schnell klar, dass ich zwar sie ausführe und die Rechnung bezahlen darf, weil sie nicht gerne alleine speist, aber sie keine Lust hätte, mir bei meinen Schlingversuchen zuzusehen, sie wolle einen kultivierten Abend verbringen.
Nun, dann hab ich ihr halt beim "Dinieren" zugesehen, sie ist ja eine Tochter aus höheren, besseren Kreisen, was immer das auch heißen mag, trotzdem musste sie sich mein Magenknurren anhören.
Sonst knurren wir uns auch öfter an, also war es wahrscheinlich gar nicht so viel anders, für sie.
Zu Hause gab es meine übliche Maggi-5-Minuten-Terrine, Kartoffelbrei mit Croutons und Röstzwiebeln, also echt lecker und die haben ja auch sooo eine große Auswahl bei Maggi und billiger als jedwedes Lokal ist es auch.
Ich habe an diesem Abend also echt was gespart.
Vielleicht sollte ich das Geld in einen neuen Anzug stecken?
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