Freitag, 20. April 2018
Neues Haustier
Meine Frau hat ja ein neues Haustier, das ich nicht kenne und auch nicht richtig zu Gesicht bekomme.
Es passt recht gut in ihre Handfläche, ragt etwas darüber hinaus und sie streichelt es ständig und immer wiederkehrend über seinen ganzen Körper.
Meistens sanft und nur mit den Fingerspitzen, ganz anders als bei mir, der schon lange nicht mehr gestreichelt, geschweige denn liebkost wird.
Aber das beruht ja auf Gegenseitigkeit, seit ich meine beiden Hände verloren habe und somit verstehe ich, wenn sie nicht einseitig etwas tun will, das ich bei ihr nicht wiederhole und ihr wieder gebe.

Dieses Tierchen streichelt sie also ganz sanft und gefühlvoll, spricht mit ihm leise und zärtlich und so schnurrt und vibriert es öfter und zeigt damit, wie glücklich es ist.
Manchmal gibt es aber auch einen festen Klaps oder Druck, auch wenn ich nicht verstehe, wann und wozu dies gut sein soll.
Nichtmal einen Namen gibt sie ihrem neuen Anhängsel.
Nur Samsung S9 habe ich gelesen, als es frisch aus seinem Käfig genommen wurde.

Schon komisch, welche Tierarten sich die Leute zwischenzeitlich zulegen.

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Samstag, 14. April 2018
Nachts
Nachts, wenn alles schläft, möchte ich nicht bei Dir sein, auch wenn Howard Carpendale noch so schön vor sich hin schnulzt.
Nachts, wenn alles schläft, möchte ich mich in meinen Träumen verlieren, aber leider hock ich schlaflos vor meinem Laptop und versuche einen Text auf den Bildschirm zu bannen, der innerhalb kürzester Zeit wieder in Vergessenheit gerät.
Da ich aber selbst schon so oft Vergessenheit erfahren habe, von Leuten, bei denen ich dachte, sie würden sich ihr Leben lang an mich erinnern, so wie ich dies bei ihnen tue, ist das Vergessen etwaiger hier stehender Texte nicht weiter tragisch.
Hier kann ja jeder Interessierte jederzeit nachlesen, was vergessen oder auch nur verdrängt wurde.
Das klappt im wahren Leben da draußen nicht.
Als Vergessener bleibt man vergessen, kein Funke springt über, man ist einfach nicht da.
Nie dagewesen, in der Erinnerung ersetzt durch andere Erinnerungen.
Ein seltsames Gefühl bleibt beim Vergessenen im Hinterkopf und ein sich wundern, wie man anderen Menschen mehr Raum im Gedächtnis gibt, als diese meinen, es einem selbst zugestehen zu wollen.

Wenn ich erfahre, vergessen worden zu sein, bleibt ein komisches Gefühl.
Vor allem, wenn mein Gegenüber einst von mir geliebt wurde.
Es bestätigt aber meine Ansicht, schon immer ein schlechter Liebhaber gewesen zu sein.

Irgendwie tröstlich, der Gedanke, wenn man den Beischlaf aufgegeben hat.
Man wird nicht vermisst.

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Donnerstag, 12. April 2018
Da sein
Da wünscht sich einer, nie geboren worden zu sein, um somit dieses Dasein nicht erfahren zu müssen, weil es ihn quält.
Andererseits zitiert oder schwadroniert, resümiert oder analysiert, brüskiert oder irritiert, lamentiert oder paralysiert, vielleicht auch assimiliert und (von mir aus auch) amüsiert er (mit) Texte(n), die er nie hätte zu Gesicht bekommen, wäre er nicht geboren worden.

Wie ist dies nun zu bewerten?

Ist dieses Nichtgewesensein tatsächlich besser, als dieses darüber schreiben, was wäre wenn?

Sind nicht erfahrene Orgasmen besser als die dazu gehörigen Erfahrungen?

Ist erlebte Nähe schlechter als nicht Erlebtes?

Ist Nichtvorhandensein dem Wissen um die Endlichkeit vorzuziehen?

Fragen über Fragen über Fragen.
Und wer weiß die Antworten?

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Dienstag, 10. April 2018
Manfred
Manfred war ein reiselustiger Mittvierziger und als solcher landete er durch seltsame Umstände und Verquickungen im Jemen, bei einem Stamm der Berber.
Der Stammesvater war kürzlich verstorben und Manfred verliebte sich unsterblich in dessen Witwe.
Als Unsterblichen wurde es ihm gestattet diese zu ehelichen und so wurde er der neue Stammesführer, der Schah Mane.
Durch Trashfernsehen verbreitete sich die Nachricht seines ungewöhnlichen Werdegangs weltweit in GPS - Google - Geschwindigkeit und Manfred, der nie etwas mit Naturreligionen anzufangen wußte, musste sich seinem neuen Namen und dessen Verantwortung stellen.
Die Leute glaubten an Schah Mane und er glaubte zurück.
Seitdem liest und hört man immer wieder und von allen Seiten von diesen Schah Manen und es scheint zwischenzeitlich mehr als Einen zu geben.
Aber der Ursprung, der wahre Ursprung wurde mit diesem Text offenbart.

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Freitag, 6. April 2018
Mühe
"Eine Kuh macht Muh,
viele Kühe machen Mühe."

An diesen Spruch musste ich denken, als mir letztens jemand unterstellte, ich würde mir bei meinen Texten Mühe machen.
Oder geben?
Irgendsowas halt.

Die wenigsten meiner Schreibereien sehe ich tatsächlich als "gut" an und trotzdem erwarte ich, "entdeckt" zu werden, denn schließlich haben auch schon andere Leute ihre Scheiße vergoldet und werden dafür noch bewundert und ob ihrer "Genialität" in den Himmel gehoben.

Helge Schneider fällt mir da spontan ein.
Oder "Die Doofen".

Allerdings machen die auch Musik und wahrscheinlich liegt auch hierin deren Erfolg.
Die Mischung machts.

Musizieren kann ich noch weniger als Schreiben und so wird wohl weiterhin nur der latente Wunsch bleiben, entdeckt und finanziell reichlich gefördert zu werden.

Von wem auch immer.

Vielleicht gibt es ja auch eine Prämie fürs Aufhören?

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Sonntag, 1. April 2018
1.April
Heute am ersten April,
kauf ich mir a Pril,
und spül -

- das ganze Geschirr ab.




Nur mit dem Abtrocknen hab ich es nicht so
und deswegen schmeiß ich die Pappteller dann doch weg.

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Samstag, 31. März 2018
Hoppe, hoppe, Reiter
Reiter geben ihren Pferden die Sporen und dann behandeln sie diese gegen Pilzbefall.

Bescheuert, oder?

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Gelig
Wenn Einer Würmer hat, so nennt man das Pomade.

Nur,
warum schmieren sich das manche Leute in die Haare?

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Dienstag, 20. März 2018
Gesundheit
Ich bin ja ein sozial eingestellter Mensch, auch wenn das die Meisten, die mich oberflächlich kennen, nicht glauben mögen.
Deswegen habe ich mich zu einer guten Tat entschlossen, die mich wenig kostet, aber vielen Sehschwachen eine große Hilfe sein könnte.
Von Erfolg wurde meine Tätigkeit, die aus unzähligen Anrufen bei diversen Brauereien bestand, nicht gekrönt.
Es wurde meistens einfach aufgelegt, obwohl ich mich äußerst höflich im Ton, mit dem jeweiligen Braumeister verbinden ließ.
Meine Frage lautete, ob es denn nicht möglich sei, zwischendrin, wenn die Kessel nicht gebraucht würden, es einmal mit Augen brauen zu versuchen.
Natürlich kenne ich kein Rezept, aber gallertartige Masse müsse doch relativ leicht herstellbar sein, mit Hitze reduziert, vielleicht auch mit Köchen zusammengearbeitet und auch wenn keine verschiedenen Färbungen der Pupillen möglich wären, Bierbraun ist doch eine schöne Farbe und hauptsächlich, man sieht wieder was.

Naja, wie schon geschildert, wirklich niemand hat sich mit mir treffen wollen und ernsthaftes verhandeln war auch nicht drin.

Schade eigentlich.

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Dienstag, 6. März 2018
Vogelgrippe
Ich habe ganz fest vor, dieses Jahr zu Weihnachten eine Vogelgrippe aufzustellen.
Am Stadtplatz.

Nur wie ich das mit dem Heiligenschein und dem auf dem Rücken liegenden Jesuskindlein bewerkstelligen soll, fällt mir noch nicht ein.
Ansonsten wären alle Vöglein schon da, still im Kreis versammelt.
Ochs und Esel fehlen, aber ich habe sowieso meine Zweifel, ob es im nahen Osten zu dieser Zeit Rindviecher gab.
So erinnere ich mich deutlich an einen Münchner Molkereibesitzer, namens Deller, der mir erzählte, dass er, vermittelt durch Franz-Josef Strauß, in den sechziger - siebziger Jahren in Ägypten half, Milchwirtschaft und Rinderzucht zu etablieren.
Die kannten das dort nicht.
Und vor zweitausend Jahren soll es entsprechende Erkenntnis gegeben haben?
Unwahrscheinlich.

Engelbert Strauß wird wohl als Heilsverkünder in Erscheinung treten, so kann ich Produktwerbung platzieren, für Arbeitskleidung und Hirten brauchen ja welche.
Außerdem weist dies frühzeitig auf den Stalker hin, der Jesus in späteren Jahren eine Zeit lang verfolgen wird, so heißt es ja "... ihm folgte eine lange Dürre"
Und Strauße oder Sträuße sind ja lang und dürr, am Hals.
Außer Franz-Josef.

Über die heiligen drei Könige muss ich mir auch noch Gedanken machen. Wahrscheinlich Königspinguine, die sind ja schon von Natur aus festlich gekleidet.
Wahrlich königlich für diesen Anlass.
Statt dem Esel nehm ich dann den Eselspinguin, fällt mir ein.
Den kennen zwar nur Fachleute, aber das ist mir doch wurscht.

Amen.

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Freitag, 2. März 2018
Ilse
Ilse war ein typisches Kind der siebziger.
Nur ihr Name war schon in den siebzigern out.
Sie wurde nach Ilse Meysel, der Schauspielerin, selbst bei "Wetten dass ...?" geoutete Bisexuelle und damalige Mutter der Nation, benannt.
Nur hieß Ilse in Wirklichkeit Inge, was aber unter der schmerzhaften Geburt leider falsch erinnert wurde und so hieß Inge eben Ilse.
Egal.
Hat mit dieser Geschichte hier sowieso nichts zu tun.

Ilse hieß mit Nachnamen Taly und schon in frühester Kindheit regte sich in ihr der Wunsch, als Modedesignerin nach Italien auszuwandern, um in ihre Etiketten nähen zu können:

Made in Italy
Design by I.Taly

Aber wie so oft, bei Berufswünschen von Kindern, wurde daraus nichts.

Mit siebzehn Jahren wurde sie geschwängert und heiratete aus Pflichtgefühl den Vater ihres Kindes und nahm dessen Nachnamen Ban an.
Ban war einer der Boatpeaple aus Vietnam, unterprivilegiert, aber mit eisernem Willen.
Die Scheidung kam trotzdem und der angenommene Doppelname sollte bei Ilse noch für reichlich Ärger sorgen.

Nach Jahren an verschiedenen Arbeitsstätten kam sie in der KZ - Gedenkstätte Dachau als Telefonistin zum Einsatz.
Sie sprach leidlich englisch und organisierte so auch Besucherreisen, vornehmlich aus Israel.
Jahrelang meldete sie sich mit "Taly-Ban" ganz ohne Probleme am Telefon und so wurde ihr dies zur Gewohnheit.
Der Rest ist seit den 2000ern Geschichte.
Ihre Beschäftigung dort, auch.

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Sonntag, 11. Februar 2018
Asphaltcowboy 2
Toni Teer, mein neuer Freund mit der leisen, rauchigen Stimme, lud mich ein, ihn doch einfach mal zu begleiten.
Am Besten zu Fuß, denn da bekommt man bekanntlich am meisten mit, vom Leben.
Also schnappte ich mir meinen Schlafsack und machte mich mit Toni, meinem neuen Bekannten, auf die Walz.
Als Flüsterasphalt wird er schon Ecken kennen, um die man schlafen kann, dachte ich mir und dies sollte sich auch bewahrheiten.
Wir unterhielten uns also, ich mit lauterer, er mit leiser Stimme, bis mich ein LKW, den ich durch diesen leisen Straßenbelag nicht hörte, überfuhr.
Tja.
Das wars dann.

Also Leute, NIE, wirklich NIE auf seltsame rauchige Stimmen im und/oder um den Kopf hören!
Wirklich NIE!
NEVEREVER!

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Samstag, 10. Februar 2018
Asphaltcowboy
Ich unterhielt mich gerade mit dem Flüsterasphalt vor meiner Haustür, als ein aufgemotzter Mini vorbeibretterte.
Besser gesagt, er versuchte zu brettern, aber Flüsterasphalte beherrschen es gut, ein Röhren in ein Hauchen zu verwandeln und so suchte der Mini-Fahrer, oder dessen Fahrerin, genaueres konnte man durch die dunkelschwarz getönten Scheiben nicht erkennen, die Flucht im Schweigen.

Meine Überlegung ging dahin, ob man diesen Asphalt nicht überreden könnte, auch die Innenwände meines Hauses mit zu überziehen, sich durch Wachstum oder Fortpflanzung zu vermehren, verbreiten, oder was so Asphalte, im Sommer sichtbar, auf unseren Strassen so tun.
An Vermehrung durch Verschmelzung glaube ich, seit ich meine erste Liebschaft hatte, aber dass man auch aus sich selbst heraus verschmelzen kann, kenne ich nur vom Asphalt.
Und von verschiedenen Bakterienstämmen.

Mein Asphalt, ich nenne ihn Toni, wurde also von mir überredet, meine Hausinnenwände zu überziehen und endlich für Ruhe zu sorgen und deeskalierend bei dem schlechten und lauten Musikgeschmack meiner Kinder mitzuwirken.
Toni leistet gute Arbeit und so gedenke ich, eine Geschäftsbasis mit ihm einzugehen.
Der Markt ist groß und das Feld ist weit.

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Freitag, 2. Februar 2018
Mondscheinsonate
Ich hör dem Mohn
beim klatschen zu,
das tut er nur -
bei Vollmond

Ich seh dem Klee
beim wachsen zu,
das tut er nur -
im Vollmond

Ich sehe Dir
beim schlafen zu,
das tu ich nur -
bei Vollmond

Du bist so schön
wie eh und je,
das bist Du nur -
im Vollmond

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Donnerstag, 1. Februar 2018
Handel
Ich möchte ja gerne eine meiner Geschichten, oder auch eine kleinere Auftragsarbeit gegen ein Glas Senf anbieten, tauschen, whatever.

Denn dann könnte ich/der sagen, er(sie,es) hätte seinen Senf dazugegeben und ich würde das Metier endlich vom Tor zum Autor wechseln.

Eine echte Winwin-Situation.

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