Donnerstag, 29. November 2018
Krach
Ich kann nicht schlafen, denn die Leute machen Krach.
Die, in meinem Kopf.
Es sind gar nicht so viele, aber dafür ständig da.
Die Gedankenpolizei ging unverrichteter Dinge.
Oder schwebte sie?
Ich weiß es nicht.
Auf alle Fälle war sie weg.
Nie da?

Wortwirrwarr im Kopf ist ganz anders, als auf dem Blatt, dem Bildschirm.
Eigentlich nur dem Bildschirm, denn Blätter nutze ich schon lange nicht mehr für mein Geschreibsel.
Aber Blatt liest sich gut.

Der Lärm in meinem Kopf hat keine Lautstärke.
Er drückt mich nur.
Nicht innig wie Liebende, sondern weg - vorwärts.
Hin.
Wohin?
Nicht in die Richtung, in die ich schaue.
Nein.

In meinem Kopf schaue ich nicht.
Ich fühle nicht mal richtig.
Ich drehe und wende mich.
Suche.
Aber wen oder was?
Und warum?

Warum ist meiner Meinung nach mit die blödeste Frage, die man (sich) stellen kann.
Warum passiert dies, warum geschieht das, blablablablablubb.

Irgendjemanden muss es ja passieren.
Gesetz der Statistik.
Warum nicht mir?

Tja.
So hock ich nun um diese Uhrzeit hier, lausche dem Krach in meinem Kopf, der kein richtiger Krach ist und harre der Dinge, die da noch kommen mögen.

Stroh.
Ja.
Der Krach in meinem Kopf ist das Stroh, das dort knistert.
Im Alltagslärm hört man es nicht, aber wenn man sich zur Ruhe bettet und hin und her dreht.
Bei jeder Bewegung,

besonders der gedanklichen,

knistert es.
Und stört.
Leise.
Aber immer da.

Allemal besser als Tinnitus.

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