Mittwoch, 29. August 2018
Wiener Schmäh
Ich war ja schon mehrmals in Wien und die Stadt ist ja auch ganz nett anzuschauen und zu erleben.
Das erste Mal war ich Anfang zwanzig mit meiner Exfrau dort.
Die, mit der ich Heute überhaupt nicht mehr klar komm, war meine Liebe und ich bin der festen Überzeugung, in jenen Tagen im Hotel mein Töchterchen gezeugt zu haben.
Haut auch rechnerisch hin, aber das will ich eigentlich garnicht erzählen.

Natürlich gehört zum ersten Wienbesuch eine Fiakerfahrt.
Wir kauften also ein Paar Flaschen Schampus und richteten uns gemütlich in der Kutsche ein.
Es ging los und ich als mitteilsamer und offener Mensch kam mit dem Kutscher so schnell ins Gespräch, dass ich zu ihm auf den Kutschbock kletterte und den Schampus mit ihm leerte.
Meine Damalige sass leicht, oder auch stark, angesäuert hinter uns und wurde nicht weiter beachtet, das lästige Ding.

Wir schwatzten und lachten, ich erfuhr, dass schon Generationen vor ihm dieses Geschäft betrieben und so fragte er mich, vielleicht als Gegenleistung für das Saufgelage, ob ich nicht ein besonderes Stück Obst probieren wolle.
Natürlich stimmte ich zu und er reichte mir einen wunderschönen Pferdeapfel, den er noch kurz an seinem Ärmel aufpolierte.

Neugierig und freudig biss ich herzhaft zu, da ich diese Frucht noch nicht kannte und tatsächlich, es war eine wahre Geschmacksexplosion mit jeder Menge Cerealien wie Hafer, Weizen und verschiedene Gräser vereint.
Ein Müsliriegel als Frucht, welch geniale Idee ist das denn?
Und dann auch kein störendes Kerngehäuse, kein Stiel und keine Blüte.
Die ganze Frucht konnte im ganzen verzehrt werden, ohne jedwedes Fitzelchen Rest.
Ich leckte mir auch noch die Finger ab und konnte einfach nicht genug kriegen.

Jetzt muss ich nur noch einen Weg finden, das ganze zu vermarkten.
Und dann werd ich reich.
Dachte ich damals und wie ich heute weiß, hat es nicht funktioniert.

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