Dienstag, 27. Oktober 2020
Kondolenz
Jetzt ist ja dieser Tage dieser Herr Oppermann gestorben und bestimmt gibt es da dann wieder Kondolenzbücher in die sich die Betroffenheitsgefühlten eintragen können.

Welche "Befriedigung" gewinnt man, bei solch einem Eintrag?

Ich persönlich verstehe den Sinn dahinter nicht, vor allem, wenn man diese Person nicht, oder kaum gekannt hat.

Was passiert jetzt aber mit der Zeit mit den Büchern?
Werden die aufgehoben und wenn ja, von wem und wie lange?

Gibt es eine Kondolenzbüchersammelleidenschaft und dementsprechende Vereine?
Wird ja sonst auch jede Menge Müll gesammelt und durch Vereinsmeierei gepflegt.

Wie steht die mitlesende Täterschaft dazu?

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Normalerweise sind solche Bücher ja für die Hinterbliebenen. Eine Pfarrerin hat mir einmal erklärt, dass es beispielsweise äußerst sinnvoll ist, dass möglichst viele Menschen zu einer Beerdigung kommen und den Angehörigen ihr Mitgefühl aussprechen oder einfach nur da sind, das sei enorm wichtig für die Trauerarbeit. Es tut gut, zu wissen, dass man mit seinem Schmerz nicht allein ist. Wie das psychologisch genau funktioniert, weiß ich auch nicht und wie das bei prominenten Politikern ist und ob die Angehörigen diese Bücher bekommen oder ob die in irgendeinem Museum landen?...

Meine Mutter war jedenfalls sehr beeindruckt und vielleicht auch ein bisschen stolz, dass so viele Menschen bei der Beerdigung meines Vaters waren. Es hat ihr irgendwie gut getan und sie getröstet. Diese Bücher gab es damals noch nicht, hätte sie sich aber angesehen, da bin ich sicher, weil man ja zu dem Anlass selbst gar keine Nerven hat, alle einzeln wahrzunehmen.

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Wir sind ja für anonyme Beerdigungen.

Da gibts dann weder Beerdigungsbesucher, noch Kondolenzschreiber.

Aber Danke für Deine Denkanstöße.

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