Donnerstag, 21. März 2019
Fremd
Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich einen alten Sack, der mir relativ egal ist.
In meinem Kopf stecke ich vom Äußeren her irgendwo in den Dreißigern und das Innenbild will sich nicht mit der Außenwirkung vereinigen.

Warum war das nicht so, als ich 16, 17, 20 war?

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Jugendlicher das Bild von mir als Kind im Kopf hatte.
Nö, da war ich Mitte 20, gestählter Körper und Coolness, seit der Muttermilch mit aufgesogen.

Rambo gepaart mit Conan und einem Hauch Sammy Davis jr.

Behaupte ich mal.

Mir Sammy Davis soll ich tatsächlich Ähnlichkeit gehabt haben.

Behaupteten Andere.

Nicht von der Hautfarbe, aber vom überstehenden Unterkiefer und den abstehenden Ohren her.

Was als Beleidigung oder Häme gedacht war, störte mich nicht weiter.

Für mich war der cool und reich und hatte massenweise Mädels, schöne Frauen, echte Schönheiten, an die ich in meinem Alter nicht mal hinriechen durfte.

Wobei ich schon mehr als riechen wollte.

Hemmungen halt.

Heute hab ich keine Hemmungen mehr, aber die Frauen interessieren sich noch weniger für mich, als zu meiner Sturm- und Drangzeit.

Alter, Faulheit, Schwerkraft haben einen guten Job gemacht und ich bin das Ergebnis meiner Unlust, mich dagegen zu wehren.

Jetzt hock ich also rum, trinke diesen nicht und erfreue mich an den Schönheiten des Worldwideweb.
Die werden mir nicht gefährlich, es kommen keine K.O.-Tropfen ins Spiel und hinriechen kann ich auch dort nicht.

Aber das bin ich ja zwischenzeitlich gewohnt.

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Musst Du den fremden alten Sack wohl wieder lieben lernen. Tut Deine Frau doch sicher auch.

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Mich liebt man nicht.
Mich fürchtet man.

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Glaube ich nicht.

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Ändert nix.

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Wer ist man?

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Ja, diese Frage hab ich auch oft gestellt.

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Blieb man Ihnen auch die Antwort schuldig?

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Wer sind die Ihnen?

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Man kann es ahnen.

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