Freitag, 26. Oktober 2018
Spatzen
Die Spatzen sind hier schüchterner als in Hamburg, Berlin, München, Wien und wo sie sonst so früher häufiger waren.
Dort hüpften sie zwischen den Beinen, wenn man auf Schnellrestaurants Terrasse etwas verzehrte und griffen nach den Bröseln.
Hier flüchten sie, wenn man nur ein Fenster schließt und das Vogelhäuschen zwei, drei Meter entfernt.

Irgendwie hab ich gerade den Blues.
Früher hatten wir einen großen Garten, jetzt ein winziges Etwas, das zur Hälfte als Parkplatz zweckentfremdet wird und an einer Hauptstraße meines Ortes grenzt.

Früher um die hundert Einwohner, jetzt ein paar tausend.
Aber weder hier, noch dort will jemand etwas von mir, dem Zuagroastn, oder über mich wissen.

Früher besuchten uns Rehe, Hasen, Füchse, Igel, Spechte, Mauersegler, Stare, Eichelhäher, Eichhörnchen und sonstig Gekreuche und Gefleuche, einmal auch Wildschweine und ein Dachs und jetzt höre ich Spatzen in größeren Mengen in den Büschen der umliegenden Gärten beim Spazierengehen und sehe vereinzelt ein bis drei, bei mir im Vogelhäuschen an der Hauptstraße.
Und Tauben und Krähen auf den Nachbardächern.
Hin und wieder.

Einsamkeit.
Je älter man wird, je einsamer wird man, einfach weil immer mehr Leute aus dem Umfeld wegsterben und sich auch immer mehr Leute abwenden.
Alt und uninteressant, aber vielleicht war man früher auch nur unsensibler und es hat sich gar nicht so viel geändert.

Die Werbespam ist bisher nicht weniger geworden.
Ein Hoffnungsschimmer?

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