Donnerstag, 13. September 2018
Mein bester Freund
Mein bester Freund heißt Toni.
Mono Toni.
Er ist ein echter Zocker, Spieler, Gamer, oder wie die alle heute heißen, oder sich nennen lassen und favorisiert das Spiel Mono Gami.
Keine Ahnung, wie die Regeln funktionieren, ich glaub auch nicht, dass er die im Kopf hat, sonst hätte er wohl monatliches Nasenbluten, aber er scheint damit zurechtzukommen.
Auf alle Fälle hat das nix mit Origami zu tun, so viel hab ich zwischenzeitlich begriffen.

Wir sehen uns in regelmäßiger Unregelmäßigkeit und immer ungeplant, überraschend.
Meistens kreuzt er bei mir auf, macht es sich in meinem Zimmer gemütlich und labert mich voll.
Zwischenzeitlich habe ich gelernt, nie zuzuhören, denn das was er erzählt ist ungefähr so spannend, wie das was ich hier schreibe, also innerhalb allerkürzester Zeit vergessen.
Macht aber nix, wir verstehen uns einfach wortlos und es ist ein schöneres Gefühl, seinem dahinplätscherndem Geschwätz nicht mehr zu lauschen, als einer tickenden Uhr an der Wand.
Die habe ich längst entfernt, aber bei Toni überlege ich, diese Töne als Endlosschleife beim Einschlafen erklingen zu lassen und das ganz ohne Haarfärbung.
Vielleicht auch eine Geschäftsidee?
Ich weiß es nicht.

Was ich aber weiß ist, dass dieser Text heute Morgenmittag sich in meinem Kopf ganz anders entwickelt hat, als er jetzt hier steht.
Das passiert mir öfter und ist insofern nicht erstaunlich, aber immer wieder verwunderlich.
Wo mich meine Texte so hinführen ist auch für mich spannend nachzulesen, wenn es denn Spannung in meinen Texten geben täte.
So ist es halt wie es ist und eines von mehreren Unbegreiflichkeiten der Funktionsweise meines Hirnes.

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