Mittwoch, 22. November 2017
Letzte Ölung
Niemand liest mich, aber da ich Niemand kenne, stört mich das nicht weiter und sehe das Unkommentierte als Unkommentierbar und ich halte mich hin und wieder gerne in Bars auf.

Wenn ich in Bars aufkreuze, ist pflegen angesagt und so nehme ich gerne Kajalstifte um meine Augenpartie zu unterstreichen.
In diesen Kajalstiften und Maskara und sonstigem Schminkzeug ist, was wahrscheinlich die wenigsten wissen, auch Rhinozeros-Öl drin, da dieses Öl die Wirkung hat, Wasserabweisend zu sein.

Rhinozeros-Öl, das auch bei Verstopfung eingesetzt wurde, durch seine stark abführende Wirkung, worauf sich wahrscheinlich auch der Name bezieht, die Stärke, ist also in Haut- und Augenkosmetik, um ein Verlaufen der Farbstoffe bei tränenden Augen zu verhindern.
Ich finde das Wahnsinn und erschreckend und typisch für die Pharma- und Chemieindustrie, uns mit Giften die Eitelkeit zu unterstützen, freigiebig zu versorgen.
In diesem Fall also eine Art Botox für Arme.

Rhinozeros-Öl wird, so glaube ich zu wissen, aus dem Blut dieser Urzeitgiganten gewonnen, die ja in den Zoos dieser Welt zuhauf anzutreffen sind.
Warum auch immer diese Viecher ausgestellt werden, sie erfüllen ihren Zweck und spülen Unmengen an Geld in die sonst so klammen Tierparkkassen.
Ein Trost.
Zumindest für die Besucher der Zoos, die sich sonst gelangweilt vor den Spielekonsolen die Zeit vertreiben würden, indem sie Jagd auf elektronisch dargestellte Rhinozerösser machten.
Hier unterstützen sie durch ihre Eintrittskarten und den Kauf von Produkten mit Rhinozeros-Ölen ihre eigene Unterhaltung und niemand wird virtuell getötet.
Höchstens die Küken in den Zoologischen Gärten, die als Futtermittel für Ozelot und Wüstenfuchs und Adler, Geier, Eule, dienen mögen.
Das geschieht aber nicht virtuell und ist der Gegenentwurf zu den Schredderstationen der Hühnerzüchtereien.

Man sieht, alles hängt mit Allem zusammen und es gibt kein Entkommen aus Mord und Totschlag, so sehr man sich bemühen wollen würde tun.
Oda so.

Letzte Ölung.

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Jaja
Die Nase läuft,
die Füße riechend,
der Mensch nur säuft,
die Leber siechend

So gehts Tagein,
so gehts Tagaus,
was geht hinein,
das kommt auch raus

Im Kopf sichs dreht,
der Magen wehrt sich,
der Schwanz nicht steht,
niemand beschwert sich

Mit langem Bart
und roter Kutte,
er ist auf Fahrt,
nicht zu ner Nutte

An einem Tag,
im ganzen Jahr,
wenn ichs Euch sag,
dann ist es wahr,
geht dieser Mann aus seinem Haus,
es ist der fette Nikolaus.

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Montag, 13. November 2017
Fliegen und Laufen
Es gibt Flugenten und Flugrost.
Allerdings habe ich noch nie Rost fliegen sehen. Wo soll der auch hinfliegen und warum? Es gibt keine männlichen und weiblichen Rostteilchen, die sich, zwecks Vermehrung, zu finden wünschen und insofern ist Flugrost so sinnvoll wie Flugerdbeeren oder Flugmangos.
Letztere werden wenigstens noch gegessen.

Die Bezeichnung Flugenten ist, so meine ich, auch arg irreführend, wenn man bedenkt, in welchen Massen die in diversen Kühl- und Tiefkühltruhen angeboten werden.
Wo sollen die denn bitte alle geflogen sein und wer hat die dann alle gefangen und geschlachtet und unterhält riesige Fluggehege, wie der Tierpark Hellabrunn zumindest eines hat?

Bei Laufenten sieht die Sachlage schon anders aus. Die fressen wenigstens die Schnecken der Gärtner, die Laufenten halten. Als Braten scheint mir die Laufente auch besser geeignet zu sein, schließlich will alle Welt Schenkel zu sehen und zu speisen bekommen und Laufenten haben sicherlich besser proportionierte Entenbeine, als Flugenten.

Apropos Beine, da fällt mir die Laufmasche zu ein, die wiederum gar nicht beliebt ist und auch nicht zum Verzehr geeignet.
Strumpfhosen mit Laufmaschen eignen sich höchstens zum Schneckenfangen und verwirren jedweden Zuschauer, zumindest wenn man mit Phantasie gesegnet, oder verflucht ist.
Und sie eignen sich bei Herbststürmen besonders gut, um im Wind zu flattern und beim Sturm zu tanzen, sich in ungeahnte Höhen zu begeben und dort mit den Flugenten um die Wette zu fliegen und so schließt sich der Kreis irgendwie und sowieso.

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Sonntag, 12. November 2017
Falsch verbunden
Neulich telefonierte ich mit meinem Arzt und wollte einen Termin.
Doch die Dame am Telefon sagte, ich wäre falsch verbunden.
Dabei hatte ich genau deswegen angerufen.
Woher weiß die das vorher?

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Samstag, 11. November 2017
Politikverdrossenheit
Am Meisten haben ja die Grünen bei der letzten Buntestagswahl an die AfD verloren.
Das sieht man daran, dass inzwischen sogar die Blätter schon Braun geworden sind.

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Freitag, 10. November 2017
Affenstory
Ich hab ja immer wieder Verstopfung, die ich zu lösen suche.
Mit natürlichen Mitteln natürlich.
Durch meine homophile Phase habe ich einen sehr geweiteten Hinterausgang, aber die Idee, mit einem Pömpel zu fuhrwerken funktionierte nicht.
Seitdem habe ich ein ausgestülptes Darmende, aber sonst keinen Erfolg.
Auch verschiedene Kuren, die das Internet mir anbot, haben kein befriedigendes Ergebnis erreicht.
Statt Flohsamen nahm ich Floheier ein, nur weil ich den Text überflogen hatte, das Ergebnis war Übelkeit und Juckreiz, aber keine Darmregulierung.

Zufällig kam ich auf eine Tierseite, die Äffchen als Haustiere anboten.
Die Makaken-Äffchen, davon bin ich überzeugt, werden mir helfen können.
Solche schlanken und feingliedrigen Finger sah ich sonst nur bei Kindergartenkindern, aber nicht in dieser Länge und Beweglichkeit.
Da werde ich mir einen abrichten, mir meine Verstopfung zu lösen, mit chirurgischer Präzision und tierischer Begeisterung.
Makaken.
Der Name ist Programm!
Aber sowas von!!!!

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Laubsägearbeiten
Jetzt im Herbst bastle ich gerne mit Laub und säge die schönsten Figuren daraus.
Zumindest, wenn sie ein dreijähriger sägen würde, wären es die schönsten Figuren - für dessen Eltern.
Aber es gibt mir ein befriedigendes Gefühl, hab mir meine Säge mit in den Park genommen und streife umher, um willkürlich am Laub zu arbeiten und zu werkeln.
Manche Blätter male ich auch in zarten Rot-, Gelb-, oder Brauntönen an und werfe sie wieder zurück.
Sollen sich die Eichhörnchen, die Eichelhäher, die Wildschweine und die streunenden Katzen daran erfreuen, die meisten Menschen sind ja zu oberflächlich für einen verweilenden Blick und nur die Tiere haben Zeit und Muße um diesen Anblick zu genießen.
Die Viecher haben ja sonst nichts zu tun und kommen spätestens im Winter auf unsere Balkone und in die Vorgärten, um sich durchfüttern zu lassen.
Faules Pack, das das ist.
Nur fressen und vögeln im Sinn, diese Drecksbrut ....
aaarrrggghh .... ich merke ich reg mich schon wieder auf, also ist es an der Zeit, mich wieder ans Werk zu machen.
Das Laub wartet nicht ewig.

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Montag, 6. November 2017
Heiraten
Ich denke gerade darüber nach, mich bei "Wer wird Millionär" zu bewerben und dann, wenn ich nach Köln eingeladen werde, high zu raten.
Das macht bestimmt Spaß, auch wenn ich nicht weit komme, habe ich was zu lachen und könnte den Günni verarschen, nerven und/oder auf irgendwelche Palmen bringen.
Und wer weiß, vielleicht gibt es einen günstig gelaunten Gott, der mich dann auch noch hoch gewinnen lässt.
Die Chancen stehen ja bei einem Viertel, wenn ich richtig rechne.

Dann startet meine Fernsehkarriere, wie bei dem ersten Millionär, der immer wieder in diversen Ratesendungen mitspielen darf/soll/muss oder kann.
Wenn nicht, machts auch nichts, denn ich bin sowieso nur am Geld interessiert, als männliche Hure, die ich nun mal bin.

Jetzt muss ich bloß noch schauen, woher ich gutes und günstiges Zeug kriege, mit niedrigerem THC-Gehalt, das neue Kraut vertrage ich nicht mehr, da bin ich wohl in den Siebzigern/Achtzigern stehen geblieben.
Ein Hanf-Hänfling.

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Sonntag, 5. November 2017
Unterhaltung
Letztens war mir langweilig und so dachte ich, ich stelle mich in einen Aufzug des höchsten Wohngebäudes der Stadt.
Da ist immer ein Kommen und Gehen und da finde ich bestimmt Gesprächspartner.

Normalerweise belästige ich Leute in der U-Bahn oder belabere sie in der S-Bahn, momentan habe ich aber als guten Vorsatz, mir gerade kein Schwarzfahren zu gönnen und zu genehmigen und obwohl dies mein einziges Laster ist und war, halte ich mich daran und lebe nahezu perfekt und zölibatär.

Deshalb als neue Idee also der Aufzug.
Und tatsächlich, als ich den Aufzug betrat, stand da ein sympathischer Kerl, auch Brillenträger wie ich und ich begann gleich eine Unterhaltung.

Wie lange er schon hier wohne, in welches Stockwerk er will undsoweiter, undsofort.
Leider bekam ich keine Antwort, aber schweigsame Typen schrecken mich nicht ab, sondern fordern mich eher heraus.
Interessiert schien er ja am Gespräch zu sein, denn er fuhr mit mir mehrmals die Stockwerke rauf und runter, ohne anscheinend selbst ein Ziel zu kennen, oder einen Wunsch zu äußern.
Erst als eine Mutter mit Kind einstieg, so eine dreiviertel Stunde später in etwa, bemerkte ich, dass ich mich die ganze Zeit mit meinem Spiegelbild unterhalten hatte, ohne dies zu bemerken.

Nun, ich hatte schon schlechtere und unangenehmere Gesprächspartner.
Also alles im grünen Bereich.

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Samstag, 4. November 2017
Fernsehen
Die Geschichte mit meiner Großmutter beschäftigt mich so stark, dass ich mich mit Gabelfernsehen ablenke.
Da schaue ich alles mögliche über Gabelstapler auf D-Max und am Liebsten Gochsendungen auf allen anderen Ganälen.
Nicht über van Goch, aber über Essen.
Gabel und Gochen passt ja gut zusammen, finde ich.
Und Essen hat wunderschöne Altstadtgneipen.
Ideal für Gneippguren mit Bier.

Gratis gibts da nix, aber gratinierte Häppchen ergattere ich da öfter.
Grandios und Gurios, das Ganze.
Fehlt nur noch Gurry auf den Guppys der Gesellschaft.

Also gut, Gameraden, nu is Schluss mit lustig.

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Freitag, 3. November 2017
Omeiomei
Das Experiment ist nicht geglückt und mein Wunsch ging nicht in Erfüllung.
Vielleicht liegt es daran, dass Oma keine Stimmbänder mehr hat und somit nicht mehr sprechen kann.
Ich weiß es nicht.

Der Anblick wird mir täglich mehr und mehr zuwider, also, was mach ich mit den Knochenresten?
Eine Oma ohne Beine, die im Leben welche hatte, ist ein sehr, sehr trauriger und frustrierender Anblick.

Also bring ich die Reste in den Tierpark und vergrabe sie bei fast undurchdringlicher Dunkelheit im Außengehege der Löwen.
Natürlich nur halb, erstens freuen sich die Löwen sicherlich über etwas zum Spielen, wenn sie morgen wieder raus gelassen werden und schließlich soll Oma gefunden werden.
Mein letzter Akt der Gnade, sie wollte so gerne mal in die Zeitung.
Ich hatte sie zwar darin eingewickelt, aber sie wollte drin stehen und über sich lesen, bevor sie, wie jeder sonstige Artikel ihrer Tageszeitung, kleingeschnitten als Klopapier endete.
Das hat ja zu Lebzeiten nicht geklappt, also soll sich jetzt dieser Wunsch erfüllen.
Vielleicht kommt sogar das Fernsehen.

Ja, die werden leicht irritiert sein, wenn im Löwenfreigehege Menschenknochen gefunden werden.
Wird spannend zu verfolgen sein, so von Außen, wie die sich winden und nach Erklärungen suchen.
Meine letzte gute Tat für meine Oma.
Berühmt im Nachleben, wie sonst nur Maler es geworden sind.
Amen, Oma.
Ruhe sanft und, oder, aber, ganz wie Du willst, genieße die Aufregung.

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Omei
Oma spricht nicht mit mir und das macht mich langsam grantig.
Viele Menschen hören Stimmen im Kopf, warum kann ich da meine Oma nicht wiederbeleben?

Vielleicht muss ich sie mehr verinnerlichen und so nahm ich beide Beine, die sahen in der Stützstrumpfhose eh beschissen aus und kochte mir eine Suppe.

Zwei Kilo Knochen geben eine gute Brühe, so heißt eine alte Weisheit, aber ich kann dem nicht zustimmen.
Es waren mehr als zwei Kilo und ich hab sie lange kochen lassen, aber geschmacklich war es trotzdem grausam.
Nach zwei Stunden hatte ichs runtergewürgt und jetzt warte ich auf meine Erleuchtung, oder besser, dass ich erhöre, was ich schon so lange fühle.
Meine Oma in mir und bei mir und so nah, wie sonst nie ein Mensch einem anderen nah sein kann.

So verkneife ich mir meinen dringlichen Stuhlgang, ich will ihr noch ne Chance geben.
Komm Oma, sprich mit mir.
Sei mir nicht beleidigt und red endlich.
Bittebittebitte.

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Donnerstag, 2. November 2017
Omama
Heute hab ich meine Oma ausgegraben und zu mir geholt.
Es ist nicht mehr viel übrig, schließlich wurde sie Anfang der Achtziger beerdigt, aber meine Sehnsucht war so groß, dass ich sie einfach in einer Nacht und Nebel Aktion aus ihrem nassen, erdigen Gefängnis befreite und nach Hause brachte.
Gut, dieses - mein - Zuhause kennt sie nicht, aber mir genügt ihre Anwesenheit und mir ist egal, ob ich mich dabei vielleicht strafbar machen könnte.
Jetzt hockt sie da und riecht vielleicht etwas strenger als zu Lebzeiten, dafür aber auch erdiger, wie unser damaliger Keller.
Jetzt kann ich in Erinnerung schwelgen und sie ansehen, hab ihr dafür auch die alte Kittelschürze und das Haarnetz übergestreift und die Stützstrumpfhose.
Ach Oma, ich vermisse Dich und hoffe, Dir gefällt, wie wir wieder zusammengefunden haben.
Diesmal werde ich - D i c h alle drei bis vier Wochen baden, wie Du es früher für mich getan hast.

Ich verspreche, wir bleiben diesmal zusammen, solange es irgendwie geht.

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Mittwoch, 1. November 2017
Oma
Alte Frauen, die nach alten Frauen riechen mag ich.
Meine Oma roch streng, nach alter Pisse und alter Frau und so verbinde ich den Geruch immer mit Geborgenheit.
Sie wurde 1896 oder 1898 geboren.
Zwei erlebte Weltkriege, ein verlorener Sohn und jede Menge Geschichte/n, die ich nie erfuhr.

Wir hatten damals kein Badezimmer, nur eine Waschschüssel und nicht einmal warmes Wasser, außer wir erhitzten es auf unserem Gasherd.
So war Körperpflege mit täglich Duschen einfach nicht drin.
Man wusch sich mit Waschlappen und Kernseife Oberkörper und Achseln und als Kind war es normal, nur alle drei - vier Wochen ein Wannenbad in der Zinkwanne, die sonst eigentlich für Kochwäsche gedacht war, zu Baden, nachdem die Großmutter drin gebadet hatte.
Es gab frisches heißes Wasser drauf und fertig.

Meinen Großvater habe ich nie Baden sehen, allerdings roch er auch nicht, außer nach Tabak und Bier und so vermute ich, dass er ins öffentliche Wannenbad ging und dort badete.

Wir hatten kein Auto, nur ein Fahrrad, auf dessen Lenker mich mein Großvater öfter mitnahm, nachdem ich mir, auf dem Gepäckträger sitzend, zwei, drei Mal den großen Zeh in den Hinterradspeichen eingeklemmt hatte. Vorne am Lenker lehnte ich mich an seine breite Schulter, ließ die Beine baumeln und fühlte mich sicher.

Die Toilette war im Flur, wir putzten uns den Hintern mit klein geschnittenem Papier der Tageszeitung, das Geld war dementsprechend auch knapp, aber ich habe nie mehr Geborgenheit und Freiheit erlebt, als hier, in den Sommerferien.

Jetzt können wir auch Großeltern sein, aber ich glaube nicht, dass ich jemals diesen Geruch und diese Gefühle vermitteln werde.

Die Zeiten haben sich geändert und ich bin nicht meine Großeltern.
Schade, irgendwie.

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Geschenkt
Vor langer Zeit, also vor so fünfzig Jahren, als ich Anfang Zwanzig war, verkaufte ich Erdbeeren an eine Frau mit Erdbeerallergie.
Keine Ahnung, warum mir das gerade einfällt und vielleicht waren es auch weniger als fünfzig Jahre, mein Zeitgedächtnis ist nicht besonders gut, aber der Verkauf fand statt.

Hoffentlich wurden die Erdbeeren nicht von ihr gegessen, aber wenn doch, habe ich dann eine Mitschuld am Kauf dieses Produktes, wenn es anschließend zu Leid und gesundheitlichen Problemen führte?

Ist der Waffenverkäufer Schuld, wenn die Waffe benutzt wird?

Darf ich Linde und Birke und Haselnusssträucher pflanzen, wenn sich dahinter ein Kinderschänder verstecken kann?

Macht es Sinn fürs Rote Kreuz zu spenden, wenn gleichzeitig mein Drogenhandel diese Spenden finanziert?

Kurz, was ist Gut und was ist Böse?

Kürzlich las ich den Spruch, "Es gibt kein Gut und auch kein Böse, nur Täter und Opfer" und diese Rollen sind fließend und ändern sich ständig.
Das Opfer wird zum Täter, der Täter zum Opfer und wenn dem so ist, ist geschichtlich betrachtet, alles gleichgültig.
Oder doch nicht?

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Dienstag, 31. Oktober 2017
Schatten
Mir ist aufgefallen, immer wenn das Licht brennt, ist es nicht dunkel.
Was das allerdings mit dem Schatten im Internet zu tun hat, weiß ich nicht.
Alle Welt schattet, obwohl es im Internet doch gar kein Licht gibt, oder?
Ich war ja noch nie drin im www, immer nur davor, am Bildschirm und trotzdem erhalte ich Schatteinladungen.
Sogar hier auf diesen Seiten wird mir gelegentlich als Werbung mitgeteilt, eine, meist weibliche Person, stellt mir ein Schattanfrage.
Wahrscheinlich hängt das irgendwie mit dem Begriff Internet und Anonymität zusammen.
Keine Ahnung.
Mein Schatten ist gut sichtbar.
Am Stärksten Mittags, unterm Sonnenlicht.
Vielleicht schatte ich deswegen nicht gerne.
Keine Ahnung.

Aber davon jede Menge.

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Katzengold
Meine Elster Frank war ja dafür gedacht, mich im Alter mit Diebesgut, in erster Linie Glitzerzeug, also Gold und Juwelen, zu versorgen.
Es stehen immer überall genügend Fenster und Balkontüren offen, ein kurzer Schwenk für Frank Elster und daheim wäre ich reich geworden.
So wars gedacht.
Leider ließ dieser blöde Vogel den Schmuck unterwegs immer fallen, sobald er von irgendetwas, wie zum Beispiel Staniolpapier einer Dönerverpackung abgelenkt wurde.
Fressen war ihm wichtiger, als mir zu helfen.

Also schwenkte ich um und dressierte meine, natürlich schwarze, Katze zum Schmuck organisieren.
Sie, Ronja, kommt auch überall rein und raus, was man von mir nicht behaupten kann.
Ich trainierte Ronja darauf, ihren Kopf in jede Kette zu stecken und diese dementsprechend anzulegen.
An guten Tagen sah sie aus wie dieser Typ vom A-Team, so behangen, wie sie war.
Seitdem habe ich jede Menge Modeschmuck zu Hause und immer noch keine Gelegenheit, mir meinen mir zustehenden Lebensstil zu gönnen.

Als nächstes werde ich wohl Zwerghamster abrichten, in Imbissbuden, Metzgereien und Bäckereien zu klauen, dann habe ich wenigstens zu Essen.
Backentaschen sollen ja für Backwaren bestens geeignet sein, habe ich gemeint, vernommen zu haben.

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Montag, 30. Oktober 2017
Schutzgeld
Neulich, also kürzlich, also ganz nah vorbei, wurde ich um Schutzgeld erpresst.
Es war nicht ganz ersichtlich, wovor ich geschützt werden sollte, also zahlte ich erst mal.
Das Geld ist mir nicht so wichtig und es ist ja nicht weg, sondern nur wo anders und insofern stört es mich nicht so.
Irgendwas ist ja immer gerade woanders.
Oder irgendwer.

Nachdem ich mich also entschlossen hatte zu zahlen, wurde mir bewusst, dass ich ja garkeine Adresse oder Kontonummer bekommen habe, wohin ich zahlen soll und wieviel und wielange.

Da fiel mir wieder diese Story mit Geheimagenten und "toten Briefkästen" ein und so habe ich die fünf Euro, mit irgendwas muss man ja mal anfangen, in den hohlen Baumstumpf gelegt, der bei uns in der Nähe am Bach steht.
Wenn ich schon erpresst werde, wird derjenige ja wohl aus meiner Gegend kommen, sonst macht Erpressung ohne Daten ja keinen Sinn.
Deshalb werde ich jetzt jede Woche diese fünf Euro dort ablegen, bis ich neue Anweisungen bekomme.
Für irgendwas wird es schon gut sein, dass der Baumstumpf dort stehen blieb und schlimmstenfalls können sich die Eichhörnchen Nusskerne für ihren Wintervorrat kaufen.
Der Edeka ist ja gleich um die Ecke.

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Herbst
Blondinen setzen sich auf die Heizung, wenn der Hausmeister sagt, sie leckt, habe ich mal vor Jahren gehört.
Aber ich glaube, das machen auch Braunhaarige, Gelbhäutige, oder Rotgesichtige, wenn sie a bisserl blöd sind, wie den Blondinen ja so häufig unterstellt wurde, wird und werden wird sein.

Wahrscheinlicher hocken die auf der Heizung, weil sie so verfroren sind und eben nicht so unverfroren wie wir Männer.

Verfrorene Frauen lassen sich ja leichter überreden zu Körpernähe und dies wurde natürlich gerne ausgenutzt, wie man auf jedem Eishockeyspiel beobachten konnte.
Niemand achtete mehr aufs Spiel, weil alle sich an die Frauen in ihrer Nähe schmiegen wollten, die Körperformen fühlen wollten und sich dementsprechend umblickten.
So ähnlich, wie bei einer Krötenwanderung war das damals, so sehr klammerten die Männchen, dass sie schlussendlich eine Frauenquote einführten, im Stadion, um diesen Umstand zu unterbinden.

Seitdem gibt es kaum mehr Frauen bei Eishockey und die Männer konzentrieren sich wieder auf das Spiel und ihr Bier in den Pausen.
So wie es sich gehört.
Im Männerbreitensport.

Wollte ich Euch nur mal gesagt haben.
So die Hintergründe und so.

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Sonntag, 29. Oktober 2017
Heiteres Beruferaten
Er zeigt gern unterm Loden,
seine nackten Hoden.
Wisst ihr wer das ist?

Der Exibitionist.


Sie massiert die Prostata,
dass jeder meint, die Post ist da,
so man sie titulierte,

Prostituierte.


Er mag gern kleine Kinder,
ob Türke oder Inder.
ganz ohne Pfannenwender,

ist es der Kinderschänder.


Im Morgen und im Grauen,
tut er die Leut versauen.
Mit Riesenglied er war,

ein echter Pornostar.


Zuletzt will ich noch nennen,
BDSM, die's kennen,
mit Peitsche, Paddel, Ketten,

hantieren die nicht Netten.

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